Kapitelverantwortlich und Autor: Harald Mori
1. PSYCHOONKOLOGIE ALLGEMEIN
- Psychoonkologie [PSO] beschäftigt sich mit der Frage, wie sich eine lebensbedrohliche Krankheit auf die Psyche auswirkt.1 Die Aufgaben der Psychoonkologie sind vielfältig. Die Patientinnen sollen beim Prozess der Krankheitsbewältigung Unterstützung in seelisch-psychischer und existenzieller Hinsicht erfahren.
- Durch psychologische und psychotherapeutische (ggf. psychiatrische) Interventionen, die für die Situation der krebskranken Frau personalisiert werden, können gute Voraussetzungen für einen möglichst günstigen Krankheitsverlauf geschaffen werden.
- Für die psychoonkologische Arbeit ist eine gute Kommunikation mit dem gesamten Team der BehandlerInnen und BetreuerInnen von großer Bedeutung. Medizin, Pflege, Psychologie, Psychotherapie, Sozialarbeit und psychiatrisches Konsil sind gleichwertig bedeutsame Faktoren im Heilungsverlauf.
- Erfahrungsgemäß ist eine klare und aussagekräftige Sprache für die Einbeziehung der Patientin [und ihrer Bezugspersonen] in das Behandlungsgeschehen für Coping und Adherence [Compliance] und für das Entwickeln von Eigeninitiative notwendig.
- Aus psychoonkologischer Sicht ist es für eine gute Prognose immens wichtig, die Herangehensweise der Patientinnen an die Krankheit bzw. deren Bewältigung im Auge zu behalten und fachkundig zu unterstützen.2